Warum duldete die grosse Mehrheit der Bevölkerung den Faschismus und machte sogar mit? Warum widersetzte sich niemand dem Holocaust? Um dies seinen Schülern verständlich zu machen, lanciert ein engagierter Geschichtslehrer ein Experiment: er begründet mit der Klasse eine Bewegung, die Welle, verlangt von allen Schülern Disziplin und Gehorsam, Rituale, Parolen; die verschworene Gemeinschaft wächst mit der Zeit über die Klasse hinaus; wer nicht spurt oder kritisiert, wird schikaniert und denunziert.

Es kommt zu Aggressionen gegen Schüler, die nicht bei der Welle mitmachen möchten. Sowohl die Frau des Geschichtslehrers als auch der Schuldirektor versuchen den Pädagogen zur Umkehr zu bewegen. An einer einberufenen Versammlung in der Schulaula löst schlussendlich der Lehrer das Experiment auf.

Das Theaterstück, basierend auf dem Buch »Die Welle« von Morton Rhue, zeigt anhand einer modernen Darstellung auf, wie einfach es ist, Menschen zu manipulieren und für eine Idee zu begeistern. Es werden Parallelen zur Hitler-Partei NSDAP und ihren Methoden gezogen. Es wird klar, wie nur ein Mensch eine ganze Masse für sich gewinnen konnte und den Menschen seine Ideologie einflössen konnte. Vor allem Menschen mit mangelnder Selbstsicherheit und ohne festes Lebensziel finden sich in einer solchen Organisation wieder, da durch das Gruppen- und Gleichheitsgefühl, sie nun endlich wahrgenommen werden. Dieses Theaterstück will darauf aufmerksam machen, dass man die von einer Diktatur ausgehende Gefahr auch heute nicht unterschätzen sollte.